Die ersten Jahre bis zur Gründung
Die Geschichte des Vereins reicht eigentlich bis ins Jahr 1896 zurück. Damals gründeten die ersten Idealisten den „Theaterclub“ Mering. Der Tradition des Theaterspielens blieb man bis heute treu.
Im Theaterclub erfreuten sich die traditionellen Tänze und das Singen großer Beliebtheit, so entstand die Idee, den Theaterclub in einen Trachtenverein umzuwandeln. Am 25. Februar 1912 wurde schließlich einstimmig der „Gebirgstrachtenverein ´Almarausch´ Mering“ gegründet, um das von unseren Vorfahren übermittelte Brauchtum zu wahren und zu pflegen.
Die offizielle Gründungsfeier fand am 5. Mai 1912 mit Festumzug und anschließendem Tanzen und Singen im Turnerheim, dem späteren Papst-Johannes-Haus, statt.
Turbulente Jahre zwischen den Weltkriegen
Im Fasching 1914 war die erste Aufführung des Schäfflertanzes. Der darauf folgende 1. Weltkrieg legte das Vereinsleben für vier Jahre still und forderte auch das Leben mehrerer Vereinsmitglieder. Zu ihrem Gedenken beteiligten wir uns mit dem Kriegerverein am Kriegerdenkmal vor dem Rathaus, dass noch heute alle gefallener Meringer aufführt.
Am 2. und 3. September 1922 feierten wir das 10-jährige Stiftungsfest, verbunden mit dem Vereinigtenfest der „Gebirgstrachtenvereinigung Augsburg und Umgebung“, der ja der Meringer Verein angehörte. 34 Trachtenvereine boten beim großen Festzug ein farbenprächtiges Bild und lockten Scharen von Zuschauern an.
Von der nun folgenschweren Inflationszeit, bei der ein Kassenstand von 40.000.201.895,93 Mark verzeichnet ist und über Nacht auf null sank, erholte sicher der Verein überraschend schnell.
Erste Fahnenweihe
Bereits am 26. Juni 1927 konnte die Weihe der ersten Fahne erfolgen. Sie zeigte auf einer Seite ein herrliches Bild vom alten „Möring“ aus dem 17. Jahrhundert. Den Entwurf dazu fertigte das aktive Mitglied Hugo von Hann, während die Strickerei, Cenci Steinhard meisterhaft ausführte.
Im Fasching 1935 konnte erneut der Schäfflertanz in sämtlichen Straßen von Mering aufgeführt werden und zwar über 60 mal an zwei Tagen. Der Andrang zu den gekonnt durchgeführten Tänzen war so groß, dass es sogar in der damaligen Zeit schon zu Verkehrsstauungen kam.
Nachdem noch im August 1937 das 25. Vereinsbestehen, der Zeit entsprechend unter dem Einfluss der NS- Regierung, begangen wurde, erlosch zwei Jahre später mit Ausbruch des zweiten Weltkrieges das gesamte Vereinsleben. Die Kriegsjahre brachten dem Verein unersetzliche Verluste. Zahlreiche Mitglieder mussten ihr Leben lassen oder waren vermisst. Ihre Namen werden am Kriegerdenkmal für die Ewigkeit festgehalten.
Wiederufbau des Vereins
Am 27. April 1946 durften wir das Vereinsleben mit einer neuen Vorstandschaft wiederaufnehmen.
Seit 1973 gibt es zur französischen Stadt Amberiéu rege Beziehungen und der Trachtenverein trug wesentlich zu diesem Verhältnis bei.
1980 wurde erstmals nach dem Krieg wieder an die Tradition des Maibaumaufstellens angeknüpft. In mühevoller Arbeit erstellt man die Figuren und Halterungen. Ganz Mering war auf den Beinen, als am 1. Mai der Baum in seiner ganzen Pracht mit seinen 33 Metern vom Marktplatz aufragte. Auch die Majoretten aus unserer Partnerstadt Amberiéu en Bugey waren zu diesem Anlass gekommen.
Fahnenweihe der neuen Fahne
Nach über 70 Jahren wurde 1997 eine neue Vereinsfahne gestickt. Unsere erste Fahne kann noch immer im Vereinsheim bewundert werden.
Zu Ehren der neuen Fahne wurde eine Patenschaft mit dem Trachtenverein Scheuring geschlossen, die uns bei den Festlichkeiten zur Fahnenweihe im Mai mit Heimatabend, Umzug und Festzelt das Wochenende unterstützten.
Die Jahre der Jahrtausendwende trafen den Verein hart. Zwischen 1998 und 2002 brannte das Vereinsheim viermal mit teils enormen Schäden. Auch die verwahrte alte Fahne wurde beschädigt, konnte jedoch restauriert und nachgeweiht werden. Noch dazu musste der Maibaum nach Sturm Lothar wenige Tage vor der Jahrtausendwende am Marktplatz abgebaut werden und konnte erst 2004 zurückkehren.
Zum 95. jährigen Vereinsbestehen wurden 2007 neue Zunfttafeln gestaltet. Über 700 Stunden malten Ute und Johann Kürten feinsäuberlich die neuen Tafeln des Maibaums.
100-jähriges Bestehen und neues Vereinsheim
Am 16. und 17. Juni 2012 feierten wir unser 100-jähriges Bestehen. Im Rahmen eines Heimatabends im Festzelt, dem Gaufest und des Festumzuges mit 70 Vereinen.
Im Jahr 2015 begannen die Planungen zum Bau eines neuen Vereinsheims. 2017 erfolgte endlich der erste Spatenstich. Die folgenden vier Jahre waren tief geprägt von vielen tausend Stunden, die die Mitglieder bis zur Einweihung am 1. März 2020 in den Bau investierten.
Eine Woche nach der Einweihung wurde das Vereinsleben aufgrund der Corona-Pandemie für 2 Jahre stark eingeschränkt. Der Versuch, das Theater 2020 aufzuführen, musste wenige Tage vor der Premiere um ein Jahr verschoben werden und war die einzige Theateraktivität im Jahr 2021 im Landkreis Aichach-Friedberg.