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Die Meringer Trachtler legen los

Der Verein Almarausch startet mit den Bauarbeiten an dem neuen Vereinsheim in der Nähe der Hermann-Löns-Straße. Die Mitglieder freuen sich auf den Theatersaal mit 140 Sitzen.

Von Philipp Schröders

 

Der Vorsitzende des Heimat- und Volkstrachtenvereins Almarausch Wolfgang Loder und seine Stellvertreterin Leni Zieglmeir freuen sich auf das neue Trachtenheim.

Foto: Philipp Schröders

 

Die Arbeiten haben bereits begonnen. Auf dem Grundstück etwas versteckt zwischen der Tennisanlage und dem KK-Schützenheim in Mering sind die obersten Bodenschichten bis zum Kiesuntergrund abgetragen worden. Hier, nahe der Hermann-Löns-Straße, wird das neue Trachtenheim gebaut. Zum offiziellen Spatenstich schaute Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler auf der Baustelle vorbei.

Da die Hütte am Sommerkeller für den Heimat- und Volkstrachtenverein Almarausch zu klein geworden ist, planen die Mitglieder schon länger, ein neues Heim zu bauen. Daraus ist ein ambitioniertes Projekt geworden. 475000 Euro werden für den Bau fällig, wobei die Gemeinde die Kosten für den Grund – das Gebäude ist dadurch auch im Besitz der Kommune – und die Erschließung bezahlt. Zudem unterstützt Mering die Trachtler mit 130000 Euro Baukostenzuschuss. Den Rest schultert der Verein in Eigenleistung, wobei er 110000 Euro gespart hat und 220000 Euro als Kredit aufnimmt. Das neue Gebäude wird eine Länge von 32 Metern und eine Breite von 16 Metern haben. Es hat ein Geschoss, das teilweise mit einer Dachkammer versehen wird. Dort werden Requisiten untergebracht. Herzstück des neuen Trachtenheims ist der große Theatersaal mit 140 Sitzplätzen. Wie der Vorsitzende Wolfgang Loder erklärt, nimmt er das ganze Gebäude ein. Er lässt sich aber abteilen, sodass die Mitglieder bei Bedarf auch kleinere Bereiche nutzen können.

Bürgermeister Kandler betont, dass mit den Trachtlern vereinbart worden ist, dass auch andere Vereine das Gebäude nutzen dürfen. Das Neue Theater und das Artus-Ensemble hätten beispielsweise Interesse. Die zweite Vorsitzende Leni Zieglmeir erklärt, dass die Gemeinde dem Verein zwei Jahre Zeit gegeben hat, um das Trachtenheim fertigzustellen. „Die brauchen wir vielleicht auch“, sagt sie. In den kommenden Monaten werden die Mitglieder regelmäßig zu Arbeitseinsätzen anrücken. „Dabei haben wir auch sonst schon viel zu tun“, sagt Zieglmeir. Die Proben für das neue Theaterstück haben bereits begonnen, zudem bereiten sich die Mitglieder auf die Teilnahme beim Bayrischen Löwen und bei anderen Wertungsplatteln vor. Im Marktgemeinderat hatten die Mitglieder über die Unterstützung für die Trachtler kontrovers diskutiert. Bürgermeister Kandler äußert Verständnis dafür, dass nicht alle in der Gemeinde das Projekt mit großer Begeisterung aufnehmen. Er betont aber, dass der Trachtenverein einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag in Mering leistet. „Bei jedem großen Fest, bei Beerdigungen, bei verschiedenen Veranstaltungen, immer ist der Trachtenverein mit seiner Fahnenabordnung dabei.“ Loder sagt auch, dass der Verein über engagierten Nachwuchs verfügt. Unter den 200 Mitgliedern sind etwa 20 Jugendliche.

Zudem spricht der Bürgermeister von einem grundsätzlichen Problem. „Jeder Sportverein bekommt staatliche Förderung, bei einem Trachtenverein muss aber die Gemeinde einspringen.“ Der Freistaat Bayern sage zwar, dass die Bewahrung der Traditions- und Brauchtumspflege wichtig sei, leiste aber keinen Beitrag. Kandler spricht von „Sonntagsreden.“ Der Verein hatte sich im Vorfeld an CSU-Finanz- und Heimatminister Markus Söder mit der Bitte gewandt, das Projekt finanziell zu unterstützen. Er und auch ein Vertreter des Kultusministeriums betonten die wichtige Arbeit der Heimat- und Trachtenvereine. Doch am Ende hieß es, dass aus haushaltsrechtlichen Gründen kein Zuschuss gewährt werden könne.

Mithilfe der Marktgemeinde hat der Verein aber nun auch ohne staatliche Hilfe loslegen können. Allerdings sind noch nicht alle Fragen geklärt. Wie Kandler sagt, liegen die Pläne noch zur Abstimmung beim Landratsamt. Ein mögliches Hindernis ist aber ausgeräumt. Das Grundstück liegt auf der Römerstraße, die durch Mering führt. Ein Experte vom Landesamt für Denkmalpflege hat daher die Stelle begutachtet, nachdem die ersten Schichten abgetragen worden waren. „Er hat aber nichts gefunden“, sagt Loder.

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